Das Positive gleich vorne weg

Schweizer Jugendliche in Eurem Alter tragen im Vergleich mit ganz Europa am meisten Sorge zu ihren Zähnen (Quelle: WHO Untersuchung 2010). Darauf könnt Ihr stolz sein und darauf lässt sich in Zukunft auch aufbauen.

Dies, obwohl bei Eurer Altersgruppe fast ein Viertel schon raucht und rund drei Viertel regelmässig Süssgetränke und Energy Drinks konsumiert.
Unter männlichen, jungen Erwachsenen ist der regelmässige Konsum von Snus weit verbreitet. Hier sind vor allem Sportlerkreise betroffen (Eishockey, Unihockey und andere Trendsportarten).
Piercings an Zunge, Lippen oder Wange sind bei jungen Erwachsenen auch sehr beliebt. Aber aufgepasst. Diese können durchaus bleibende Schäden an Zähnen und Zahnfleisch anrichten.

 

Diese weitverbreiteten, zahnschädigenden Gewohnheiten bergen langfristig betrachtet für Euch aber folgende Risiken, die Ihr nicht unterschätzen solltet

  • Regelmässiger Konsum von Süssgetränken und Energy Drinks führen zu Zahnschmelzdefekten (Erosionen) und zu Karies
  • Rauchen führt häufiger zu Zahnfleisch- und Zahnbetterkrankungen (Gingivitis/Parodontitis)
  • Rauchen schädigt die Mundschleimhaut
  • Rauchen beeinträchtigt den Geschmacksinn
  • Rauchen begünstigt die Entstehung von Karies
  • Vielleicht kennt Ihr auch den Spruch: Kiss a nonsmoker and enjoy the difference
  • Regelmässiger Konsum von Snus kann die Schleimhaut und unter Umständen auch das Zahnfleisch schädigen
  • Piercings in der Zunge können den Zahnschmelz schädigen, wenn man ungewollt draufbeisst
  • Piercings an Wange und Lippen  können mit ihren Abschlüssen an den inneren Enden durchaus bleibende Verletzungen am Zahnfleisch verursachen

 

Eigenverantwortung – Frei sein

Ihr seid als junge Erwachsene nach Eurem Schulaustritt und damit nach dem Ende der obligatorischen Schulzahnpflege selber für Eure Mundgesundheit verantwortlich. Das ist richtig so.
Da kann es aber schon mal vorkommen, dass mit dem Beginn einer Lehre oder dem Übertritt ins Gymnasium die regelmässige Kontrolle der Zähne in der Zahnarztpraxis „vergessen“ geht.
Man hat ja nichts. Es tut nichts weh. Was soll’s. Da wird dann schon nichts schiefgehen.

Aber genau hier ist es für Euch wichtig, am Ball zu bleiben. Die regelmässige Kontrolle Eurer Zähne in der Zahnarztpraxis Eurer Wahl macht für Euch und Eure Zähne durchaus langfristig Sinn. Es ist eine kluge, vorausschauende Investition in Eure Zukunft.

Nicht vergessen

Ihr seid die Generation, die mit all ihren eigenen Zähnen sehr alt werden kann. Nutzt diese einmalige Gelegenheit.
Die jährliche Kontrolle bei Eurer Zahnärztin oder bei Eurem Zahnarzt schützt Euch dabei langfristig vor unnötigen und vermeidbaren Zahnschmerzen und Zahnschäden und wird auch Euren Geldbeutel spürbar entlasten.

 

Coole Tipps für unterwegs (Lehre/Schule/Sport/Freizeit)

Keine Zeit! Zuviel Stress! Die Kollegen warten! Bin zu müde nach dem Ausgang! Ist mir zu aufwändig! Bis jetzt ist es auch so gutgegangen! Über Mittag kann ich die Zähne nicht putzen!
Solche und ähnliche Antworten erhält man als zahnärztliches Team, wenn man junge Leute bei der Jahreskontrolle auf ihre mässige oder gar mangelhafte Mundhygiene anspricht.

Das muss aber nicht sein. Und unzählige Jugendliche in Eurem Alter machen es vor. Es geht auch ohne wirklich grossen persönlichen Mehraufwand anders.

 

Tipps zum Sofortumsetzen

  • Das Kauen eines zuckerfreien Kaugummis für circa 20 Minuten nach dem Mittagessen in der Schule oder am Arbeitsplatz fördert den Speichelfluss. Dies hilft schädliche Säuren aus den Zahnbelägen im Mund zu neutralisieren. Es begünstigt auch die Wiedereinlagerung von Kalzium und Mineralien in den angegriffenen Zahnschmelz. Zusätzlich werden Speiseresten auf den Kauflächen beseitigt. Man erhält einen frischen Atem.

 

  • Wenn schon Eistee oder Süssgetränke bei der Arbeit oder in der Freizeit, dann bitte in einem Zug trinken. Dadurch wird der Säureangriff auf die Zahnoberflächen verringert. Sinnvoller ist es aber, auf ungesüssten Tee, Mineralwasser oder Leitungswasser umzusteigen.

 

  • Beim Sport wenn möglich auf isotonische Sportlergetränke verzichten oder deren Konsum stark einschränken und nur punktuell einnehmen. Diese Getränke sind meistens sehr sauer und enthalten zum Teil auch viel Zucker. Auch hier für die Hauptflüssigkeitaufnahme auf alternative Getränke wie ungesüssten Tee, stilles Mineralwasser oder Leitungswasser ausweichen.

 

  • Nach dem Ausgang, wenn spätabends keine Zeit oder keine Lust mehr für eine vernünftige Mundhygiene da ist, wenigstens mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung für circa 1 Minute den Mund spülen. Dann aber am nächsten Morgen die Zähne gründlich putzen nicht vergessen!