Auch in Ihrem Alter dürfen Sie bei Ihrem Zahnarzt noch Ihre ganz persönlichen Wünsche, Anliegen und Bedenken vorbringen

 

Der Wunsch nach einer schmerzlosen, sanften, nachhaltigen, effizienten Behandlung in einer stressfreien, angenehmen, entspannten Atmosphäre ohne Zeitdruck
• Der Wunsch nach einer hohen Beratungs- und Behandlungsqualität
Der Wunsch, dass Ihnen Alles genau erklärt und gezeigt wird
• Der Wunsch, dass für die ausführliche Beratung und die Behandlung genügend Zeit eingeplant werden

Der Wunsch nach einer im Alltag leich umzusetzenden, einfach zu lernenden, bequemen, unkomplizerten Technik für die tägliche Reinigung der Zähne, Zahnzwischenräume und Prothesen
• Der Wunsch, dass Sie als Person im Mittelpunkt stehen und Ihre Anliegen, Bedenken und Wünsche ernst genommen werden
Der Wunsch nach dem Ersatz von alten Amalgamfüllungen durch schönere, metallfreie, zahnfarbene Kunststoff- oder Keramik-Füllungen

Der Wunsch, wenn immer möglich auf Medikamente wie Antibiotika verzichten zu können, da Sie schon andere Medikamente regelmässig einnehmen müssen
• Der Wunsch nach einem hochwertigen, ästhetisch optimalen, metallfreien, zahnfarbenen, festsitzenden Zahnersatz
Der Wunsch nach einem ästhetisch ansprechenden, wenn möglich nicht sichtbaren, funktionellen, handlichen, einfach zu reinigenden, gut sitzenden, preiswerten, prothetischen Zahnersatz
• Der Wunsch nach einem festsitzenden Zahnersatz anstelle einer herausnehmbaren Prothese (muss nicht mehr herausgenommen werden, hält besser)

Der Wunsch für Ihre Behandlungstermine, wenn möglich, Zeiten wählen zu können, die Ihren gewohnten Tagesablauf nicht stören und durcheinanderbringen
• Der Wunsch nach eher kürzeren Behandlungssitzungen, dabei nehmen Sie gerne in Kauf, ein zweites Mal zu kommen
Der Wunsch, dass Ihnen Verständnis entgegengebracht wird, wenn Sie einen Sachverhalt gerne nochmals erklärt haben möchten, bevor Sie sich entscheiden können
• Der Wunsch, dass Rücksicht darauf genommen wird, wenn Ihre Sehkraft, Ihre Höhrfähigkeit oder Ihre Standfestigkeit abgenommen haben. Sie entscheiden aber immer noch selber, ob Sie Hilfe annehmen möchten oder nicht

Der Wunsch wieder richtig essen und kauen zu können (keine Schaukelprothesen)
• Der Wunsch wieder besser und etwas jünger auszusehen (keine eingefallenen Lippen- und Wangenpartien)

Der Wunsch im Idealfall nur noch einmal eine grössere zahnärztliche Behandlung und Investition tätigen zu müssen
• Der Wunsch nicht mehr zu viel Geld und Zeit in eine aufwändige, zahnärztliche Behandlung investieren zu müssen. Bei Menschen in fortgeschrittenem Alter ein oft gehörtes Anliegen, meist nicht in erster Linie wegen der anfallenden Kosten, sondern wegen der für sie zu grossen psychischen und körperlichen Belastung

Möglichkeiten mit dem Wunsch und Druck der Angehörigen richtig umzugehen, dass jetzt zahnärztlich endlich etwas gemacht werden müsse, obwohl Sie als betroffene Person eigentlich gar nicht wollen

 

Die wichtigsten Anliegen und altersbedingten zahnmedizinischen Probleme, die sinnvollerweise mit Ihnen zusammen angepackt werden sollten

 

Karies – Frakturen

• Karies an freiliegenden Zahnhälsen
• Höckerfrakturen durch Risse in den Zähnen durch langjährige Belastung oder Überbelastung dieser Zähne
• Verlust und Frakturen von sehr alten Amalgamfüllungen
• Zahn- und Wurzelfrakturen bei wurzelbehandelten Zähnen durch Überlastung

Parodontits –  Rauchen – Zahnverlust

• Zahnverlust durch Zahnbetterkrankungen (Parodontitis)
• Langjährige Raucherkarriere und dadurch Langzeitschäden an Zahnfleisch und Knochen mit möglichem Zahnverlust
• Eiterzähne durch akute oder chronische Entzündungen im Zahnnervbereich

Ersatz alter zahnärztlicher Arbeiten

• Ersatzbedarf einer alten Krone oder einer alten Brücke durch Keramikabplatzungen, Karies an den Kronenrändern oder unschöne farbliche Veränderungen
• Ersatzbedarf einer in die Jahre gekommenen, bestehenden Teil- oder Totalprothese durch Gerüst- oder Klammerbrüche, nachlassender Halt durch erhöhte Passungenauigkeiten ohne Reparaturmöglichkeiten oder ästhetische Einbussen durch Verfärbungen
• Bruch einer Teil- oder Totalprothese durch Unachtsamkeit, verminderte Sehkraft oder nachlassende, manuelle Geschicklichkeit beim Reinigen und dadurch Fall der Prothese ins Lavabo oder auf den harten Badezimmer-Plattenboden

Mundtrockenheit – Gewöhnung an neue Prothese – Pflege von Prothesen

• Mundtrockenheit als häufige Medikamentennebenwirkung (Beachten Sie die Medikamentenbeipackzettel etwas genauer unter Nebenwirkungen)
• Die Bedenken oder gar die Angst sich nicht mehr an eine neue Mundsituation mit neuer Prothese oder neuer Brücke gewöhnen zu können
• Die Bedenken eine technisch und funktionell aufwändig gestaltete prothetische zahnärztliche Arbeit (aufwändige Implantatlösung, festsitzende Brückenkonstruktion) im höheren Alter nicht mehr selbständig ausreichend pflegen zu können

Verzicht auf regelmässige zahnärztliche Kontrolle

• Die weitverbreitete Meinung älterer Menschen, auf den halbjährlichen oder jährlichen Zahnarztbesuch verzichten zu können, da man ja schon so oft zum Arzt geht

 

Speziell für reifere Menschen

 

Alter und Mundtrockenheit

Frauen in höherem Alter leiden relativ häufig an Mundtrockenheit. Dies kann durch die Abänderung im Alter (Menopause), durch regelmässige Medikamenteneinnahme oder aber Bestrahlung bei Tumoren bedingt sein. Bei Männern ist eine mögliche Mundtrockenheit vor allem auf Medikamente oder Tumorbestrahlung zurückzuführen.
Hier sollten Sie bei der Mundhygiene unbedingt darauf achten, eine Zahnbürste mit abgerundeten, weichen Borsten und eine milde Zahnpaste zu verwenden. Bei der Verwendung einer Mundspüllösung sollte auf eine alkoholfreie Zusammensetzung geachtet werden. Regelmässige Befeuchtung des Mundraumes und genügend trinken sind sehr hilfreich. Wenn nötig kann sogar ein spezieller Mundspray zur Befeuchtung zum Zuge kommen. Zuckerfreie Lutschbonbons können eventuell auch Linderung verschaffen.

 

Prothesenreinigung und Schleimhautentzündungen

Wenn  Sie eine Teil- oder eine Totalprothese tragen, müssen Sie sehr genau darauf achten, die Innenflächen der Prothesen mit einer speziellen Prothesenbürste gründlich zu reinigen. Sonst kann es sein, dass die Schleimhaut entzündet wird und die Prothese plötzlich Druckstellen verursacht. Tragen Sie bei der Prothesenreinigung unbedingt Ihre Brille, wenn Sie eine haben. So können Sie Verunreinigungen auf den Prothesen besser sehen und gründlich entfernen.
Oft ist es auch hilfreich, während der Nacht die Prothesen nicht im Munde zu tragen, da in der Nacht der Mundraum, durch die stark verminderte Speichelbildung, normalerweise schon trockener ist.

 

Alter und Schleimhautveränderungen

Auch  leiden ältere Frauen häufiger an einer weisslichen Schleimhautveränderung im Mundbereich, dem sogenannten Lichen ruber. Bei dieser Erkrankung ist eine regelmässige Nachkontrolle der betroffenen Schleimhautbereiche beim Zahnarzt in der Regel alle 6 Monate oder häufiger angezeigt. Bei der täglichen Mundhygiene müssen Sie auch hier auf eine schonende Zahnreinigung mit den entsprechenden Hilfsmitteln achten, um die Schleimhaut nicht übermässig zu reizen. Bei einer Verschlimmerung des Krankheitsbildes sollten Sie sich umgehend in der Zahnarztpraxis melden, um die Situation neu beurteilen zu lassen.

 

Alter und Zahn-/Prothesenreinigung

Oft sieht man bei älteren Personen, dass Sie die Zähne und die vorhandenen Prothesen nur noch ungenügend oder gar nicht mehr selber reinigen können. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Neben Problemen mit den Augen, können auch eine eingeschränkte, manuelle Geschicklichkeit (Gicht, Arthritis) oder mentale Probleme (beginnende Altersdemenz) dafür verantwortlich sein. Hier sollte unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.

 

Entzündungen im Mundraum und Auswirkungen auf Allgemeingesundheit

Ältere Personen müssen sich auch bewusst sein, dass eine schwere, chronische Zahnbettentzündung (Parodontitis) das Risiko für Herz-Kreislaufprobleme wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöht. Bei Männern über 60 Jahren beim Schlaganfall um das Zwei- bis Dreifache.
Entzündungen im Mundraum in Kombination mit einer ungenügenden Mundhygiene erhöhen auch das Risiko für Atemwegserkrankungen. Die Keime aus dem Mund können über die Atemwege eine Lungenentzündung, Bronchitis oder gar ein Lungenemphysem (krankhafte Überblähung der Lunge) auslösen. Starke Raucher (über 10 Zigaretten pro Tag) bilden eine spezielle Risikogruppe im Zusammenhang mit Parodontitis und Atemwegserkrankungen.
Patienten mit einer chronischen Parodontitis haben ein bis zu achtmal grösseres Risiko an einer rheumatoiden Arthritis zu erkranken. Es lohnt sich also bis ins hohe Alter Sorge zu seinen Zähnen und zu seinem Zahnfleisch zu tragen. Auch ist es deshalb sehr wichtig, regelmässig zur Kontrolle und professionellen Zahnreinigung in die Zahnarztpraxis zu kommen.

 

Alter und regelmässiger Zahnarztbesuch

Die Erfahrung zeigt aber gerade die gegenteilige Tendenz. Die meisten älteren Personen gehen zwar immer noch sehr häufig und regelmässig zu ihrem Hausarzt für die Kontrollen und Behandlungen. Sie finden es aber aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr nötig, den Zahnarzt regelmässig aufzusuchen.
Wie Sie den oben aufgeführten Fakten aber entnehmen können, ist das für Ihre allgemeine Gesundheit und Ihre Zähne nicht von Vorteil und kann gar schädlich sein. Und im Gegensatz zu Ihrem Hausarzt müssen Sie Ihren Zahnarzt für die nötigen Kontrollen meistens nur 2 Mal im Jahr aufsuchen.
Also geben Sie sich einen Ruck und bleiben Sie am Ball. Es lohnt sich auf alle Fälle für Sie und Ihre Gesundheit.
So erhalten Sie sich auch Ihre Lebensqualität bis ins hohe Alter.